Besuch des Freilichtmuseums Finsterau am 15.05.18

Besuch des Freilichtmuseums Finsterau

Finsterau. Am 15.05.18 erlebten  Schüler und Lehrkräfte der Ilztalschule einen aufregenden und besonders lehrreichen Tag im Freilichtmuseum Finsterau. Nach einem Rundgang in dem Museumsdorf, der das bäuerliche Leben im Bayerischen Wald vor bis zu 400 Jahren veranschaulichte, nahmen die Grundschüler an dem  Workshop „Von der Kuh zur Butter“ teil. Hierbei erfuhren die Kinder allerhand Wissenswertes rund um die Milch und ihren Werdegang zur Butter. Begeistert molken die Schüler am künstlichen Euter, bedienten die Zentrifuge und drehten das Rührbutterfass. Nach getaner Arbeit wurde die selbst hergestellte Butter in Form einer leckeren Butterbrotzeit gekostet. 

Die Schüler der Sekundarschule konnten sich währenddessen bei dem Workshop „Vom Flachs zum Leinen“ davon überzeugen, wie mühevoll es früher war, Leinen selbst herzustellen. Hierbei wurde den Schülern der gesamte Prozess vom aufwendigen Aufbereiten der Flachsfasern bis hin zum Spinnen vor Augen geführt. Aber die Kinder durften auch selbst Hand anlegen. So wurde Leinsamen eifrig gesät, geerntet, getrocknet, gehackt und gekämmt, bis das Flachsgarn soweit aufbereitet worden war, dass es auf dem Webstuhl zum Leinen weiter verarbeitet werden konnte. Im Anschluss wurde in einem weiteren, hierauf thematisch abgestimmten Workshop die Frage geklärt, wie in unserer heutigen Zeit Kleider hergestellt werden. Anhand einer Gegenüberstellung zweier Kleiderschränke, ein Bauernschrank gefüllt mit nur zwei Gewändern aus Leinen und einem aus Sperrholz gefertigten Schrank gefüllt mit zahllosen Kleidungsstücken, wurde den Schülern verdeutlicht, wie sich die Bedeutung von Textilien gewandelt hat. In Gruppenarbeit fanden die Schüler heraus, dass die „Reise eines T-Shirts“ in einer globalisierten Welt im Durchschnitt 48.000 km lang ist, bis es den Weg in unseren Kleiderschrank findet.  Trotzdem kann das T-Shirt billiger angeboten werden als ein regional gefertigtes Leinenhemd. Durch Aufzeigen dieser Fakten wurde den Schülern bewusst gemacht, sich auch beim Kleiderkauf kritisch zu verhalten und auf  fair und ökologisch produzierte Kleidung Wert zu legen. Neben Alternativen zum Kleiderkauf, wie Kleidertauschpartys oder Second-Hand-Läden, wurde als weitere Möglichkeit das „Upcycling“ vorgestellt.  Auf mitgebrachten T-Shirts bedruckten die Schüler verschiedene Logos und machten somit aus einem alten T-Shirt wieder ein neues, vielleicht cooleres Modell. Mit großer Begeisterung waren die Schüler hier bei der Sache und einige von ihnen möchten auch in Zukunft einige ihrer älteren Kleidungsstücke upcyclen anstatt sich Neue anzuschaffen. 

Bei all dem Faktenwissen kam aber der Spaß nicht zu kurz. Nach einer ausgiebigen Heuschlacht, bei der auch Lehrkräfte ordentlich mitmischten,  oder mutigen Sprüngen vom Heuboden machten sich die Schüler der Ilztalschule auf den Nachhauseweg von einem „wirklich tollen Ausflug, bei dem die Kinder in die alte Welt eintauchen konnten“, wie Jonas Klug, Leiter der Sekundarstufe, resümierte.