Exkursion nach Kambodscha

Hutthurm. Im Oktober 2007 gründete die Schulleiterin der Ilztalschule in Kalteneck, Irmgard Paulik, die reformpädagogische Schule Soriya in Kambodscha, was in der Khmer-Sprache „Sonne“ bedeutet. An Silvester reisen einige Schüler der Kaltenecker Sekundarstufe nach Asien, um die Partnerschule zu besuchen, wie die Schule in einer Pressemitteilung schreibt.

Das Projekt in Kambodscha wurde durch die Kooperation mit der Jesuiten-Mission erfolgreich gestartet und auch durch viele weitere Aktionen, wie den alljährlichen Solidaritätslauf in Tiefenbach, unterstützt und vorangetrieben. Seit der Gründung vor zwölf Jahren besuchte Irmgard Paulik „Soriya“ schon um die 20 Mal und begleitete die Entwicklung der Schule. Sie brachte von diesen Reisen auch viele Erzählungen und Geschichten in ihre deutsche Schule, die Ilztalschule in Kalteneck, mit. Einige Kinder waren davon so fasziniert, dass sie eines Tages fragten: „Wann nimmst du uns endlich einmal mit nach Kambodscha?“ 

Diese Idee von einer gemeinsamen Reise wird nun in die Realität umgesetzt: Sechs Schüler brechen zusammen mit drei Reisebegleitern von der Ilztalschule auf, um das tausende Kilometer entfernte asiatische Land zu erkunden. Dabei steht sowohl die Arbeit an der Schule im Dorf Keov Mony als auch die Erfahrung kambodschanischer Kultur und Geschichte auf dem Programm, wie es in der Pressemitteilung heißt. 

Mit großer Begeisterung bereitet das „Kambodscha Team“, wie sich die Jugendlichen nennen, sogar in den Ferien Material vor, wie den „trinomischen Kubus“ oder ein Schaustück, das die wissenschaftliche Entwicklung eines Reiskorns verbildlicht. Dieses wollen sie in dem fremden Land den kambodschanischen Schülern und Lehrern präsentieren und zusammen mit ihnen reproduzieren. Sie haben schon Kontakt mit dem verantwortlichen Projektleiter des JS (Jesuit Service) und den Lehrern vor Ort aufgenommen, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Außerdem beinhaltet die vorläufige Reiseplanung die Besichtigung des Weltkulturerbes Angkor Wat, einer Tempelstadt der alten Khmer, und der Hauptstadt Phnom Penh. Auch die Auseinandersetzung mit dem grausamen Völkermord zur Zeit des Pol Pot Terrorregimes und dem daraus folgenden langjährigen Bürgerkrieg ist Teil des Programms. 

Mit dem Näherrücken des Abreisetages am 31. Dezember steigt die Aufregung, aber auch die große Vorfreude auf die 20-tägige Reise. Von der Exkursion erhoffen sich die Teilnehmer, den kambodschanischen Schülern und Lehrern neue Formen des Lernens in Mathematik, Naturwissenschaften und Englisch zu vermitteln. Zudem freuen sich die Schüler auf die Chance, in der Fremde einmalige Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln. 

Um die hohen CO2-Emissionen der Flüge von fast fünf Tonnen pro Person auszugleichen, versuchte das „Kambodscha Team“ am Tag der offenen Tür der Ilztalschule durch den Verkauf von kambodschanischen Stoffprodukten und Bäumen, die in Kambodscha gepflanzt werden, Geld zu sammeln. Insgesamt konnten sie einen Betrag von 580 Euro verdienen, die an ein Projekt der Jesuitenmission gehen, das sich die Aufforstung gerodeter Waldflächen in Kambodscha zur Aufgabe gemacht hat. Laut Experten wiegen 580 Euro den CO2-Verbrauch aber bei weitem nicht auf. Um auf das geforderte Ziel von 50 Euro pro Tonne (statt der von der Regierung festgelegten 10 Euro) zu kommen, sind weitere Sammel- und Spendenaktionen geplant. 

Eine Aktion findet im Rahmen eines Kambodscha-Tages an der Ilztalschule statt. Neben dem kulturellen Angebot werden die Gäste genauestens über die Erfahrungen und Erkenntnisse der Exkursion informiert. Die Exkursion kann außerdem über regelmäßige Reiseberichte der Schüler auf der Homepage der Ilztalschule (www.ilztalschule.de) mitverfolgt werden.? red